Max KĂŒng und die Fortsetzung seines Romans «Fremde Freunde»
Kultour startet am 11. September um 18.30 Uhr mit einer Lesung des ZĂŒrcher Kolumnisten Max KĂŒng. Er liest Passagen aus seinem neuen Buch, die Fortsetzung von «Fremde Freunde», das Ende Jahr erscheinen wird. Es sind also literarische Primeure die er uns hĂ€ppchenweise servieren wird.
Bon Appétit.
Als Kolumnist hĂ€lt Max KĂŒng der Gesellschaft und sich selbst schon seit Jahren einen Spiegel vor. Er kennt sich und seine Pappenheimer. Er lĂ€sst drei Ehepaare und ihre Kinder in einem Ferienhaus auftreten.
Messerscharf beobachtet er die unertrĂ€gliche Leichtigkeit der Feriengemeinschaft, sich dabei selbst zu bleiben. Fassaden stĂŒrzen ein. ZurĂŒck bleibt ein klĂ€glicher Scherbenhaufen verlorener SehnsĂŒchte.
Das Gute an seinen gesellschaftlichen Skizzen: Sie karikieren die Protagonisten nicht. Schliesslich sitzt er selbst mittendrin-mit farbigen Socken, notabene. Nach dem 11. September wissen wir also, ob es «den Fremden Freunden» gelingt, in eine gemeinsame Kurve abzubiegen.
Man darf gespannt darauf sein, wie die Fortsetzung des Romans daherkommen wird. Gehen wir davor noch kurz fremd und lesen in Hermann Hessesâ Steppenwolf: «Aller höhere Humor fĂ€ngt damit an, dass man die eigene Person nicht mehr ernst nimmt.»
Programm
11. September 2024.
Max KĂŒng im ZPS Campus. RĂŒtihof 8, WĂ€denswil.
18.30 Uhr
Eintreffen der GÀste. «Apéro Paysan» mit Holzofenzopf
19.00 Uhr
Lesung, 1. Teil
19.30 Uhr
Moderiertes GesprĂ€ch mit Max KĂŒng
19.45 Uhr
Lesung, 2. Teil
20.15 Uhr
Fragen aus dem Publikum
20.30 Uhr
KliMax. Eine Art Surprise
Wir-Kultur und Co-Individualisierung in der Kultourserie im ZPS Campus
Der Wertewandel, der sich rund um den Megatrend Individualisierung vollzieht, wurde durch die Corona-Krise enorm vorangetrieben.
Anstelle des alten Ich-zuerst-Trips tritt ein neues, wechselwirkendes VerstÀndnis von Gemeinschaft, eine Wir-Kultur oder eben die Co-Individualisierung.
Die neue Form der Einzigartigkeit definiert sich nunmehr ĂŒber selbst gewĂ€hlte Werte-Gemeinschaften.
Die alten Erscheinungsformen des Super-Individualismusâ weichen dem Wunsch nach Verbundenheit, Zugehörigkeit und sozialer Resonanz.
Mit «Kultour» möchten wir das neue VerstĂ€ndnis von Begegnung und Austausch fördern. Es ist unsere Absicht, drei oder vier Mal im Jahr in unserem ZPS Campus eine Plattform fĂŒr ein lebendiges Zusammentreffen zu schaffen. Das kann bei einer Lesung mit dem Literaten Max KĂŒng, einer Vernissage von Anna Maier, einer heftigen GesprĂ€chsrunde mit Kulturschaffenden, einer Polit-Runde mit brisanten Standpunkten, einer Jamsession mit groovigen Avantgarde-Jazzern oder einer Modeschau mit spleeniger Secondhand-Fashion sein.
Whatever. Mit der Veranstaltungsreihe Kultour möchten wir dem Gemeinsinn und dem GefĂŒhl dazuzugehören einen sympathischen Antrieb geben.
Wie war das da mit dem Philosophen Jean-Paul Sartre? «Einzeln sind wir Worte, gemeinsam ein Gedicht.» Schön, wenn wir also den Alltag hinter uns lassen, um zusammen ein klein wenig poetisch zu werden.
Wir freuen uns auf Sie.
Ashley Stutz
CEO & Co-Editorin
Frank Joss
Co-Editor